Denkmal und Stele oberer Aareweg, Stele Weisses Kreuz und Alte Kirche - kirchenbezirkseeland

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Denkmal und Stele oberer Aareweg, Stele Weisses Kreuz und Alte Kirche

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Lyss, Denkmal und Stele Oberer Aareweg (bei der Nespoly-Halle)

Das Denkmal, ganz aus Holz konstruiert, soll die zwei havarierten Weidlinge symbolisieren.
Ein Picknicktisch wird möglicherweise in die Anlage integriert. Gianni Vasari wird das Denkmal teilweise währen seines Arbeitsprojektes in der Kulturmühle Lyss im Juni 2017 vorbereiten. Für gewisse Arbeiten sollen Asylanten der Kollektivunterkunft Kappelen-Lyss beteiligt werden.

Das Denkmal des Bieler Künstler Gianni Vasari (* 1949) erinnert an das Schiffsunglück hugenottischer Flüchtlinge vom 5. September 1687. Es symbolisiert die beiden Unglücksschiffe, Weidlinge, wie sie für die Flussschifffahrt verwendet wurden. Sie zeichnen sich aus durch einen flachen, vorn und hinten hochgezogenem Boden und gerade, nach aussen geneigten Seitenwände. Dank dieser Form hatten sie einen geringen Tiefgang und bewährten sich in den Untiefen der Flüsse. Der auf Aare gebräuchliche Weidling des 17. Jahrhunderts war etwa 13 Meter lang und dürfte gegen 10 Tonnen getragen haben.
Flüsse und Seen waren bis ins 19. Jahrhundert die wichtigsten Verkehrswege für den Warentransport. Auf den Schiffen gab es auch Platz für mitreisende Personen. Reine Personentransporte waren die Ausnahme, so etwa im Fall von Truppen oder von Flüchtlingen (Täufer, Hugenotten, Waldenser). Dabei waren die Passagiere in den oft überfüllten Schiffen grossen Gefahren ausgesetzt.
Das Denkmal wurde anlässlich der Eröffnung des Hugenottenwegs Aarberg–Lyss vom 16. September 2017 unter Mitarbeit von Asylsuchenden der nahen Kollektivunterkunft erstellt.
Gianni Vasari, Entwurf für das Denkmal
Stele Lyss Weisses Kreuz

Gasthaus Weisses Kreuz
Am 5. September 1687 ereignete sich auf der Aare bei Lyss ein Schiffsunglück, bei dem 111 hugenottischen Glaubensflüchtlinge ums Leben kamen. Die 26 Überlebenden wurden «im Wirtshaus» in Lyss untergebracht, wo sie bis zu zwölf Tagen beherbergt und verköstigt wurden. Andere reisten zurück nach Bern, um dort den Behörden über die Ereignisse zu berichten.
Bei dem genannten Wirtshaus handelt es sich mit grosser Wahrscheinlichkeit um das schon 1606 erwähnte Gasthaus zum Weissen Kreuz. Das heutige Hotel wurde 1779 erbaut, im 19. Jahrhundert erweitert und 1914 aufgestockt und umgebaut.

Alte Kirche
Die ehemalige Kirche von Lyss geht auf einen Vorgängerbau des 7. Jahrhunderts zurück. Ihre heutige Form erhielt sie 1672–75. Der Turm wurde 1940 abgetragen und durch einen Dachreiter ersetzt. Der Friedhof wurde Ende des 19. Jahrhunderts aufgehoben.
Auf diesem Friedhof waren die beim Schiffsunglück von 1687 sofort geborgenen 15 Todesopfer bestattet worden. Die übrigen trieben flussabwärts; mehrere konnten an Land geholt und an verschiedenen Orten bestattet werden.
Ein Stein aus der Dauphiné, der Heimat der meisten Opfer des Unglücks erinnert an das Ereignis.

Gedenkstein mit Stele auf dem ehemaligen Friedhof der alten Kirche Lyss

Gedenkstein an die Opfer des Schiffsunglücks von 5. September 1687 mit Inschrift:
Pro memoria
Am 5. September 1687 haben 111 hugenottische Flüchtlinge bei einem Schiffsunglück auf der Aare bei Lyss ihr Leben verloren. Einige sind hier bestattet worden. Dieser Stein aus ihrer Heimat, der Dauphiné, erinnere uns an ihren Mut und ihre Entschlossenheit, dem Glauben treu zu bleiben.
Gedenkstein bei der alten Kirche Lyss
Detail: Versteinerungen
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