Tafel-Table 4 - kirchenbezirkseeland

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Tafel-Table 4

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Das Hemd des Glücklichen
Ein König war krank und liess im Land verkünden, er wolle die Hälfte seines Reiches dem geben, der ihm Heilung bringe. Da versammelten sich die weisen Männer und beratschlagten, wie der König zu heilen wäre. Doch keiner wusste ein Mittel zu nennen. Nur einer meinte, es sei dennoch Hilfe möglich. Er sagte: Wenn man einen Menschen fände, der vollkommen glücklich wäre, diesem das Hemd auszöge und es den König anziehen liesse, so würde der Kranke genesen.
Sogleich wurden Boten entsandt, einen solchen Glücklichen zu suchen, und der Sohn des Königs zog ihnen voran. Aber sie konnten keinen Menschen finden, der mit seinem Schicksal zufrieden gewesen wäre. War einer reich, so litt er Krankheit und Schmerzen; war ein anderer gesund, so drückten ihn Armut und Not. Und fehlte einem dritten auch nichts, erfreute er sich der Gesundheit und hatte er Geld die Fülle, so keifte im Hause eine böse Frau und ungeratene Kinder machten ihm Sorge. Kurz, jeder klagte über sein Los und schalt es ungerecht.
Eines Abends aber ging der Sohn des Königs an einer Hütte vorbei und hörte drinnen einen Menschen so zu sich selber sprechen: "Nun hab ich meine Arbeit getan, hab mich sattgegessen und sattgetrunken und gehe schlafen; was fehlt mir noch? Ich bin der glücklichste Mensch."
Wie der Prinz diese Worte vernahm, ward er voll grosser Freude und wollte das Hemd des Glücklichen für seinen Vater haben. Dem Armen sollte man Geld geben, wieviel er nur haben wollte.
Die Diener des Königs kamen zu dem Glücklichen und wollten ihm das Hemd ausziehen; allein - der Fröhliche war so arm, da er nicht einmal ein Hemd am Leibe hatte.
Emanuel bin Gorion
Brügg: Mollgut Haus 3, an Südwand unter Tafel der Gemeinde
Tu vas bien!
„Alors, bien dormi?“
On nous demande souvent, le matin, si on a bien dormi. Rarement, on nous demande le soir: „Alors, bien vécu?“
Naturellement, c'est beaucoup plus facile de savoir si on a bien dormi que de savoir si on a bien vécu. Bien dormir, au fond, c'est être absent du monde. Il est plus aisé de savoir si notre absence, durant la nuit, a été bonne que de savoir si notre présence, pendant le jour, a été bonne. C'est pour ça qu'on n'a pas pris l'habitude de demander le soir: „Alors, bien vécu?“
D'autant moins que si, pour ce qui est de dormir, c'est nous seul qui savons si nous avons bien dormi; pour ce qui est du bien vivre, ce sont surtout les autres qui savent si j'ai bien vécu.
Nous allons, aujourd'hui de nouveau, placer une journée sur la terre et dans le ciel. Après quoi on ira de nouveau dormir. Est-ce que quelqu'un, ce soir, demandera?...
Non personne ne me demandera: „Alors, bien vécu?“ Mais beaucoup sauront quand même...
Source: Philippe Zeissig, Ed. ouverture

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